Kapitel I: Am Anfang schuf ...

 

 

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde, und danach auch irgendwanneinmal mich. Ich muß sagen, daß ich mich nie irgendwie anders gefühlt hätte als andere. Ich kam in den Kindergarten und redete wie alle Jungen in diesem Alter von den doofen Mädchen. Wir spielten im Sandkasten aber ansonsten geschah nichts besonderes. Und irgendwann mußte es ja so kommen, ich kam in die Grundschule. Sie war für mich überhaupt kein Problem. Als ich in die Schule kam, konnte ich bereits lesen, schreiben und rechnen was mir einen wahnsinnigen Vorteil verschaffte, da ich mich einfach zurücklehnen und faulenzen konnte. Allerdings glaube ich, ist auch in dieser Zeit der Schlüssel für mein jetziges (eher bescheidenes) Dasein zu suchen. Ich saß so rum, und kam dann nach zwei Jahren in die dritte Klasse. Ich kam mir wie der Coolste und Cleverste von allen vor, weil ich im Zeugnis vom letzten Jahr drei Einser hatte. Das war sehr gut, denn es gab ja nur drei Noten. Somit war ich Klassenbester und als Streber abgestempelt. Ich verliebte mich damals Hals über Kopf (sofern man in diesem Alter von Liebe sprechen kann) in mehrere Mädchen meiner Klasse. Ich redete mit ihnen, war nett, versuchte lustig zu sein und verarschte sie auch entsprechend. Eine meiner Flammen hieß Lisa und war die Tochter eines stadtbekannten Arztes. Die andere hieß Steffi. Was ihr Vater war weiß ich leider nicht, aber ich wußte sie gefiel mir. Sie war kleiner als ich (ist sie übrigens heute auch noch) und hatte blonde Haare. Ich weiß noch genau wie ich ihr in der dritten Klasse einen Liebesbrief geschrieben habe. Sie hat ihn gelesen und gelacht. Ich habe diesen Brief damals ernst gemeint, denn sie gefiel mir wirklich gut. Sie lachte und gab mir den Brief zurück. Erst neulich habe ich sie wieder einmal beim tanzen getroffen und sie auf diesen Brief angeredet. Sie hat abgestritten je von mir einen solchen Brief bekommen zu haben. Ich bin mir sicher, ihr einen Liebesbrief geschrieben zu haben, da ich mich noch so an die Blamage erinnern kann. Die Steffi. war damals eine meiner ganz hohen Favoritinnen. Wenn ich sie heute sehe muß ich sagen Respekt, sie ist eine hübsche junge Dame geworden. Ach ja, die Grundschule. Viele positive Erinnerungen aber auch Negative. Ich setzte mich damals von meiner Banknachbarin Andrea fort, weil ich mit ihr Krach hatte. Dafür kam ich neben eine gewisse Julia. Leider verbesserte sich meine Lage nicht unbedingt wegen ihr. Mit ihr vertrug ich mich auch nicht besonders gut. Was sie immer zur Weißglut brachte, war wenn ich sie „Schreckschraube" nannte. Mann, war sie dann immer sauer, Aber die Hauptsache war, es war lustig. Gefallen hat sie mir nie so gut, geschweige denn habe ich je auf sie gesponnen, auch wenn das manche Leute behaupten. Das sie mir nicht so gut gefallen hat, lag vor allem an ihren schwarzen Haaren. Mir gefallen nämlich blonde Haare am besten. Allerdings mag ich keine strohblonden Haare. Für mich müssen die idealen Haare einer Frau ungefähr so aussehen: sie sollten ziemlich lang sein, aber nicht länger als bis zum Hintern, da sie sonst...na ja ihr wißt ja, wegen der Hygiene und so. Die Farbe sollte dunkelblond oder hellbraun sein. Sie sollten nach Möglichkeit hinten mit einem Haargummi zusammengebunden sein. Ziemlich komisches Haaridealbild, findet ihr nicht? Meine Freunde behaupten dies zumindest. Mir gefallen zum Beispiel keine Mädchen mit schwarzen Haaren. Ich habe keine Ahnung warum, aber ich schätze es ist mir angeboren. Eines Tages, es war ein ganz normaler Morgen, ging ich in die Schule und irgend etwas schien anders als sonst zu sein. Ich glaubte zu träumen. Da saß sie. Schöner und hübscher als irgend ein Mädchen zuvor. Es läutete und unser Lehrer stellte uns unsere neue Mitschülerin Jenifer. vor. Oh mein Gott, sie war ein Traum von einem weiblichen Wesen. Offenbar nicht nur mein Traum wie sich in den nächsten Wochen und Monaten herausstellen sollte. Sie war der Hammer. Einfach jeder aus meiner Klasse schien ihr den Hof zu machen. Die Meisten ,darunter auchich, mit eher weniger gutem Erfolg. Die Zeit zog so ins Land und ich bestand ohne große Mühen die dritte Klasse. Die vierte Klasse brachte für mich die Erkenntnis, daß ich in Mathe anscheinend doch nicht so gut war wie ich immer tat. Es schleusten sich Rechenfehler in meine Hausaufgaben und in den Proben schrieb ich statt meiner gewohnten Einser nur noch Zweier. So kam es, daß ich mit einer glatten 2,0 mein Übertrittszeugnis bekam. Im Grunde war ein 2,0 Schnitt nicht schlecht, aber irgendwie hätte ich doch ganz gerne eine 1 vorm Komma gehabt. Das Thema Frauen rückte allmählich immer mehr in den Vordergrund, damit allerdings auch die nächtlichen Gedanken an gewisse Damen aus meiner Klasse. Und eines Tages, es war im Sommer, war es dann soweit! Die Sommerferien standen ins Haus. Aber sie vergingen genau so wie ich es erwartet hatte: keine Mädchen, aber dafür Freunde en masse. Wir gingen zum Schwimmen, spielten Fußball und ließen es uns einfach gut gehen. Doch auch die schönsten Zeiten geheneinmal zuende. Ihr kennt das ja. Immer, wenn man sich an das schöne Leben in den Ferien gewöhnt hat, sind sie auch schon wieder zu Ende. Diesesmal war der Schulanfang etwas ganz besonderes, denn ich kam ja auf eine neue Schule. Auf ein Gymnasium....

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