Kapitel XVIII: Bin ich allein auf dieser Welt?
Keiner meckert? Der aufmerksame Leser, falls überhaupt noch jemand liest, und nicht alle eingeschlafen sind, wird sich wundern, warum jetzt Kapitel XVIII dran ist, und nicht Kapitel XVII. Ihr werdet doch nicht etwa das Verlorene Kapitel vergessen haben? Wirklich, ich frage mich echt oft, ob ich alleine bin auf dieser Welt, und ob es nicht noch jemand gibt, der genauso viel Pech hat, wie ich. Tja, ich kenne schon ein paar, aber sie können mir nicht annähernd das Wasser reichen. So zum Beispiel mein Freund und Nachbar der Frank. Er möchte nicht mit seinem echten Namen genannt werde, was ich auch verstehe. Er hat zwar in der Schule mehr Glück als ich, aber bei den Frauen hat er genauso viel Glück wie ich. Wie soll ich es sagen, ich bringe es nur nicht auf so viel Abfuhren wie er, weil ich mich nicht traue soviel Mädchen wie er anzubaggern. Wenn ich mich in eine verliebe, dann dauert es eine ganze Weile, bis ich mich langsam an sie heranwage. Außerdem ist es nicht gesagt, daß ich mich sofort in eine Neue verliebe, nur weil mit der Alten gerade schluß ist. Ich bin eben so, ich kann’s nicht ändern, aber auf irgendeine Weide bewundere ich die, die nicht den Kopf hängen lassen, wenn sie die Freundin in den Wind schißt, sondern sich einfach eine Neue suchen. Der Basti, der Sturmi und der Dieter können das. Als die Siglinde den Basti drei Wochen nach unserem Aufenthalt in Brixen in den Wind geschossen hatte, war der Basti auch nicht lange betrübt. Ich kenne aber auch den anderen Fall, das sich manche Mädchen, ich nenne absichtlich keine Namen, ein Leben ohne ihren Ex-Freund nicht vorstellen können, und deshalb keinen neuen Freund haben wollen. Schade eigentlich, da es sich teilweise echt um hübsche Mädchen handelt, noch dazu charakterlich sowas von in Ordnung, daß sie zu meinen besten Freunden gehören. Noch mal zurück zu Frank. Er gehört auch zu meinen besten Freunden, aber eine Sache habe ich von ihm gelernt, und zwar niemals den Kopf hängen zu lassen, schon gar nicht weil einem ein Mädchen einen Korb gegeben hat. Nachdem ich mal wieder bei Einer nicht landen konnte, bekam ich wieder einen Rückfall zur Karin. Es hätte gar nicht passieren dürfen, aber gegen meine Gefühle kann ich auch nichts machen. Es ist schwups einfach da, und am nächsten Tag frage ich mich wieso. Nachdem ich mich von meinem letzten Schwarm einigermaßen erholt hatte, es war zwischen Fasching und Ostern, stand eine weitere Tanzprüfung ins Haus. Wir, d.h. der Basti, die Katja, die Josefa, ich und Frank als Gutachter, beschlossen uns bei der Anja zu treffen, und dort für die Prüfung noch einmal zu üben, weil die Anja ein ewiggroßes Zimmer hat. Ursprünglich wollten wir mit dem Auto vom Frank fahren und die Anja vom Bahnhof abholen, da sie zuvor noch Klavierstunde hatte. Leider benötigten an diesem Tag ausgerechnet Franks Eltern ihr Auto. Also mußte uns mein Vater fahren. Zum Glück geht die Anja nicht auf’s Reuchlin, und zum Glück hat sie mein Vater auch nie im Unterricht gehabt, sonst hätte sie ganz bestimmt nicht blöd geschaut, als sie sah, daß mein Vater uns und sie zu ihr fuhr. Sie wäre beinahe nicht eingestiegen. Den Frank brauchten wir als Gutachter, weil er Turniertänzer war, und uns den letzten Schliff verpassen sollte. Bei der Anja lagen ein paar Photos auf dem Schreibtisch. Ich schaute sie so der Reihe nach an, als ich auf einige Photos von der Karin stieß. Einige von diesen Photos hatte die Anja doppelt. Ich bat sie, mir ein paar von ihnen zu schenken. Ich steckte die Photos in den Geldbeutel und wir übten weiter für unsere Prüfung. Diese Photos hatten mir aber alles andere als gut getan. Wie soll ich sagen, sie versetzten mir ein Art von innerlichen Knacks. Es waren aber nicht nur diese Photos die mir zu diesem Knacks verholfen. Es war auch das Schulkonzert vom Reuchlin. Normalerweise würde ich nie freiwillig i ein Schulkonzert gehen, aber ich wollte aus irgendeinem gewissen Grund die Karin einfach nur sehen. Ich wußte genau wo sie saß. Sie saß genau gegenüber von mir. Es lagen etwa 40 Meter Luftlinie zwischen uns. Ich beobachtete sie fast den ganzen Abend. Sie schien auch den Eindruck zu machen, als würde sie etwas suchen. Auf einmal, so nach gut zwei Stunden Konzert, sah sie genau in meine Richtung. Sie schien mich gesehen zu haben. Ich schloß es aus ihrem ausgestreckten Arm der in meine Richtung deutete, daraus, daß die Dani auch plötzlich in meine Richtung starrte und vor allem weil die beiden anfingen zu reden. Als die Karin dann mit dem Chor die Bühne betrat, schaute sie auch dorthin wo ich saß, und nicht nur einmal. An diesem Abend war ich irgendwie deprimiert, denn ich hatte das Gefühl, als würde sie schon noch an mir hängen. Das Konzert war zwei Tage vor unserem Tanzübungsabend bei der Anja. Da es Freitag war, beschlossen wir, in die Disco zu fahren. Ich weiß auch nicht, aber irgendwie hatte ich auf einmal so ein komisches Verlangen nach etwas ganz besonders Gutem. Immer wenn es einem schlecht geht, sollte man sich was Gutes gönnen. Weil es mir besonders gut ging, wollte ich ein besonders gutes Bier. Genauer gesagt ein Weizen, oder waren es gar drei, oder vier? Ich weiß es leider nicht mehr so genau, aber an diesem Abend habe ich eine Menge neuer Leute kennen gelernt. Was so ein Rausch nicht alles ausmacht. Egal, leider hat der Alkohol, außer dem nicht mehr geradeaus gehen Könnens und des Lallens, noch einen anderen äußerst unangenehmen Nebeneffekt. Bei übergroßen Mengen konsumierten Alkohols bekomme ich Depressionen. Dieses mal erwischte es mich recht schlimm, und das nach vier Halben. Andererseits hat es auch Vorteile wenn man wenig verträgt, man kommt zum Beispiel billiger zu seinem Rausch. Leider haben an diesem Freitag Abend meine "Tage des Rausches" erst angefangen. Angeblich habe ich an diesem Abend die Josefa angebaggert, aber ich kann mir das nicht vorstellen. Eines weiß ich noch, ich habe allen meinen neuen Freunden, die die halt in der Disco so umeinander standen, meine Photos von der Karin gezeigt. Ich muß mich ganz schön blamiert haben, aber das läßt sich jetzt auch nicht mehr ändern. Irgendwann, bei Alkoholpegelhöchststand, habe ich mich dann auf eine Treppe gesetzt und ganz fürchterlich das Weinen angefangen. In der Disco weinen, das kommt voll cool. Zum Glück war der Michael B. da, ihr wißt schon, mein Psychologe, der der mich im Schilager schon getröstet hatte. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie habe ich bei ihm das Gefühl, das er einen am meisten Trösten kann. Wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich läßt, so wie in Mathe, dann hat mich die Mutter vom Michael nach Hause gefahren. Ich habe sie ständig gebeten langsamer zu fahren, dabei ist sie nur 40 Km/h gefahren. Es kam mir in meinem Rausch aber verdammt schnell vor. Wie weit war es mir gekommen? Jetzt mußte ich mich schon zusaufen um über meine Probleme hinwegzukommen. Am nächsten Tag hatte ich Tanzkurs. Fragt besser nicht ob ich meine Figuren richtig getanzt habe. Irgendwie war es mir so komisch schwindlig und meine Füße schienen mir auch nicht zu gehorchen. Dieser Rausch war der schlimmste en ich bis dato hatte. Es war mein zweiter überhaupt, aber er war echt schlimmer als der, den ich hatte, als ich damals mit der Karin eine Beziehungspause einlegte. Auf der Tanzparty des gleichen Samstags lernte ich die Freundin meiner Tanzpartnerin kennen. Sie Juliane und sie hatte irgendwie genau das, was ich an einem Mädchen schätze: Haaridealtyp. Zu diesem Zeitpunkt war sie für mich aber noch ein Mädchen wie alle anderen auch - nichts was man nicht schon einmal gesehen hätte. Eine Woche später war dann Abschlußball, die Karin war auch da. Ich hätte mich gerne an diesem Abend mit ihr versöhnt, aber ich traute mich nicht. Der Bernd, Tanzpartner von der Dagmar und ein alter Kumpel von mir, hat gemeint, daß das heute die beste Möglichkeit sei, mich wieder mit ihr zu versöhnen. Ich hätte auf ihn hören sollen, aber ich bin nun eben mal eine feige Sau. Ich traue mich gar nichts. Aber ich habe zumindest versucht mit ihr ins Gespräch zu kommen. Der Stefan und die Anja saßen nämlich mit ihr am Tisch. Also statte ich den beiden einen Besuch ab. Da ich der Anja noch ein Getränk und dem Stefan noch ein paar Mark schuldete, kaufte ich vier Spezi. Davon waren zwei für den Stefan und die Anja, einer für mich, und der letzte war für die Karin bestimmt. Ich bot ihr einen Spezi an. Sie wollte keinen, geredet hat sie auch nicht mit mir, sie hat auf meine Frage hin, nur den Kopf geschüttelt. Irgendwie enttäuscht nahm ich meine, und die Flsche die für sie bestimmt war, und ging zurück auf meinen Platz. Träume sinf Schäume, dieser Spruch schien sich zu bewahrheiten. Ihr könnt es glauben oder nicht, aber in der Nacht vor dem Abschlußball hatte ich geträumt, daß der Flo bai mir anruft und sich mit mir wieder mit mir versöhnt. Als ich dann den Hörer auflegte und mich über dieses Telefonat zu wundern begann, ging meine Zimmertür auf, die Karin trat herein, nahm mich in den Arm und bat mich es noch einmal mit ihr zu versuchen. Ein komischer Traum, aber nichts davon in der Realität zu verwirklichen, oder doch? Kurz vor Ende des Abschlußballes kamen der Flo und ich, nach langer Zeit wieder, ins Gespräch. Wir gaben uns die Hand und versöhnten uns wieder, aber bis heute ist daraus nicht mehr das geworden was es einmal war. Ich erzählte dem Flo von meinem überaus komischen Traum. Als ich meinte, daß jetzt nur noch die Karin fehlte, meinte er nur: "Da ist sie!". Ich drehte mich um, und sie machte sich mit einer Freundin auf den Weg in die Tiefgarage. Am Ende des Balles darf man immer die Blumen von den Tischen mitnehmen, aber das wissen die Wenigsten. Ich wäre am liebsten der Karin nachgelaufen und hätte ich die Blumen zur Versöhnung geschenkt, aber dazu hätte ich mich überwinden müssen, außerdem hate ich Angst, daß sie mir die Blumen vor die Füße wirft. So ging der Abschlußball zu Ende, und ich hatte nur einen Teil von dem was ich gerne getan hätte, erledigt. Kurze Zeit später war es dann soweit, die Osterferien standen ins Haus. Sie begannen für mich schon mit einem guten Rausch. Wenn ihr es genau wissen wollt, dann hatte ich in 14 Tagen 6 Vollräusche. Ich verzichte darauf euch Einzelheiten zu erzählen, denn es lief immer alles nach dem selben Schema ab: ich machte mir viele neue Freunde. Am letzten Schultag hörte mir sogar fast das ganze Lokal zu. Als ich dann das nächste mal dieses Lokal betrat, schaute mich ein Mädchen komisch an und fragte mich: "Bist Du nicht der, der neulich so besoffen war?". Seit dieser Zeit grüßen mich Leute die ich gar nicht kenne. Am Samstag auf der Tanzparty da ging’s aber echt ab, um Gotteswillen. Natürlich war die Karin auch da. Auf eine gewisse Art und Weise hatte ich nach einiger Zeit das Verlangen nach einem Bier, genauer gesagt nach drei. Lustig war ich dann schon, Mut hatte ich auch, also fragte ich die Karin, ob sie nicht mit mir tanzen will? Was, ihr wollt wissen ob sie wollte? Sie wollte natürlich nicht. Statt dessen bekam ich zur Antwort: "Du glaubst wohl, das ich so schnell alles vergesse? Und überhaupt tanze ich nicht mit einem Besoffenen.". Aber zum Glück gibt es ja noch andere Mädchen auf dieser Welt, die gerne mit mir tanzen. Wenn man aber zu einer aus dem Goldtanzlurs sagt, daß sie für eine Anfängerin nicht schlecht tanzt, dann ist das nicht ganz so toll, aber wen stört das schon, außer diejenige, der man es sagt. Stört’s euch? Also mich nicht. Danach ging’s ab in die Disco. Mein Psychologe, der Michi, war auch dabei. Ich war froh das er dabei war, denn ohne ihn hätte ich wohl kaum mehr den Weg nach Hause gefunden. In der Light Opera habe ich dann noch ein Colaweizen und drei Weizen getrunken. Ihr ahnt gar nicht wie schlecht es mir am nächsten Morgen ging. Schlecht ist ein bißchen untertrieben. So begannen die Osterferien also nicht so wie geplant. Planung ist auch nicht das Wort nachdem ich suche. Sonst plane ich doch hin und wieder das ein oder andere, aber irgendwie nahm mich die ganze Sache so mit, daß mir alles egal war. Das einzige was mich in den Osterferien zu interessieren schien war der nächste Rausch. Wie schon erwähnt war ich sechs mal in jenen besagten Ferien besoffen. In der zweiten Ferienwoche haben der Frank und ich bei der Anja ihre neuen Zimmermöbel zusammengebaut. Von sechs bis drei Uhr in der Früh. Aber nett wie die Anja ist, hat sie uns zur Stärkung Pizza gemacht. Es war einer der schönsten Abende in den Ferien, aber wie nicht anders zu erwarten gingen auch diese Ferien ins Land. Es gab aber auch nicht nur neue Freunde und viel Bier, sondern auch Komplikationen. Mit wem könnte ich schon ein Problem haben? Ich natürlich nicht, sondern Frank mit dem Stefan aus meiner Klasse, der nämlich mit der Anja geht. Leider hätte die Anja auch dem Frank sehr gut gefallen. So hatte jeder seine Probleme, aber meine hätten sich am letzten Ferienwochenende beinahe in Luft aufgelöst. Es geschahen einige ungewöhnliche Dinge am Freitag bzw. Samstag. Am Freitag wurde ich, besoffen wie ich war, aus dem Tagblatt rausgeschmissen. Vielleicht hätte ich dem Ober die Klobürste doch nicht nachwerfen sollen. Am Samstag war wieder eine von diesen lustigen Tanzparties. Ich stand wie jeder genervte Tanzkursler in einer langen Schlange von Menschen. Da ich in den letzten Wochen doch einigen Staub in puncto Karin aufgewirbelt hatte, war ich sehr gespannt wie sie reagieren würde. Mittlerweile ist mir der Grund für mein erneutes Hängen an der Karin wieder eingefallen. Euch kann ich es erzählen, da ihr niemanden etwas erzählt habt, aber wehe ihr tratscht jetzt die ganze Sache herum, ich will nicht, daß es alle wissen. Wieviel Leute wohl ein Buch lesen? Auf jeden Fall viel mir schon beim Warten in der langen Schlange auf, daß sie mich beobachtete. Immer wenn ich zu ihr sah, dann sah sie auch neben mir. Kunststück, sie stand doch fast einen halben Meter neben mir. Es vergingen zwei Stunden, bis ich dann letztendlich doch getraut habe, zu ihr "Hallo" zu sagen. Fragt mich nicht wie oft ich an ihr vorbei gegangen bin, ohne sie zu beachten, besser gesagt so tat als würde ich sie nicht beachten. Der Basti hat an diesem Tag oft mit ihr getanzt und anscheinend ein gutes Wort für mich eingelegt. Außerdem sollte er ihre Aushilfe im Tanzkurs sein, weil sie mit ihrem Tanzpartner nicht mehr weitermachen wollte, warum auch immer. Sie setzte sich sogar zu uns an den Tisch. Es freute mich natürlich, vor allem weil sie mich doch ab und zu anschaute, mit so einem komischen "ich vermisse Dich"- Blick, zumindest kam es mir so vor. Sie schien sich auch für meine "Tage des Rausches" zu interessieren, weil sie die Josefa und den Basti oft gefragt hat, ob ich immer noch soviel trinke. Gegen Ende der Tanzparty wollte ich dann mit ihr tanzen. Sie hat natürlich abgelehnt. Allerdings hat sie kurz nachdem ich sie gefragt habe, das Weinen angefangen. Versteht ihr was ich sage: nicht ich, sie. Ich war natürlich auf irgend eine Weise happy, weil ich dachte sie weint weil ich ihr noch ’was bedeute. Aber es ist wie in Mathe: falsch gedacht. Als ich nach der Tanzparty mit dem Basti sprach, hat er gemeint: "Ich hab’ mit ihr über dich gesprochen. Wenn Du willst das alles wieder in Ordnung kommt, dann mußt Du Dich bei ihr entschuldigen." Wenn das so einfach gewesen wäre. Ich bescdhloß es am Montag oder Dienstag zu erledigen. Am Sonntag war ich dann beim Tanzen als sie bei mir anrief. Könnt ihr euch vorstellen wie ich mich gefreut habe? Es war eine der besten Neuigkeiten seit Monaten. Es ist typisch für mich immer dann nicht zu Hause zu sein, wenn ein wichtiger Anruf bei mir eintrudelt. Am Montag war ich sehr aufgeregt, denn ich wollte natürlich wissen was sie mir zu sagen hatte, vor allem, was ich ihr zu sagen hatte. Sonst habe ich immer meinen Mund offen, und einfallen tut mir auch immer was, aber in diesen Sachen bin ich sehr wortkarg. In dem Telefonat das wir beide führten brach für mich erneut alles zusammen. Sie erzählte mir als aller erstes: "Bevor ich mit Dir rede muß ich Dir sagen, daß ich nie, nie mehr mit Dir gehe." Genau das hatte ich gebraucht, denn sonst wäre es mir beinahe wieder einmal gut gegangen. Übrigens gab es an diesem Morgen Mathe-Ex - das Übliche. Bevor ich diese Mitteilung überhaupt richtig verdaut hatte, kam auch schon die nächste frohe Botschaft. Sie unterbreitete mir doch glatt, daß sie immer noch auf den Basti steht, und ich soll doch zu ihm sagen, daß ich nichts mehr von ihr will, bzw. wollen darf, da ich sonst ihrer Liebe zu ihm im Weg stehen würde. Deshalb auch immer wollte sie mir ihm Tanzkurs machen. So ein Tag, so wunderschön wie dieser, so ein Tag,der dürfte nie vergehen. Nach diesem Telefonat wußte ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Ich entschied mich für die goldene Mitte. Es dauerte keine Viertelstunde, als das Telefon erneut bei mir klingelte. Richtig, es war erneut die Karin. Sie wollte wissen was ich jetzt mache, und ob ich nicht Lust hätte mit ihr und der Dani in die Stadt zu gehen. Natürlich ging ich mit ihr in die Stadt. Da ich sowieso noch in Gerolfing kurz bei der Susanne vorbeischauen mußte, tat ich das gleich, und danach holte ich die Karin ab und wir radelten in die Stadt. Zufälligerweise hatte die Dani plötzlich abgesagt, und wir mußten wohl oder übel zu zweit in die Stadt gehen. Blöd wie ich bin, lud ich sie noch auf ein Eis ein, Geld hatte sie keines dabei, holte aus Gerolfing während sie Tanzkurs hatte das Geld für den Tanzkurs von ihrer Mutter ab, brachte es ihr in den Tanzkurs und brachte sie danach auch wieder nach Hause. Hin und zurück sind es nach Gerolfing 9 Kilometer, das Ganze dann dreimal macht 27 Kilometer für ein Mädchen, das sowieso nichts mehr von mir will. Drei Wochen später, zwei Wochen nachdem sich Frank seine insgesamt zwölfte, diesmal bei der Anja, Abfuhr geholt hatte, kamen sich er und die Karin ein wenig näher. So nahe, das man aus ihrer Rumknutscherei fast schließen könnte, sie gehen miteinander. Ist das nicht Schicksal, wenn einer der bei Mädchen genausoviel Glück hat wie ich, auf einmal mit einem Mädchen geht, an der man noch immer ein wenig hängt? Wieso ein wenig hängt? Ihr dachtet wohl ich hänge noch immer stark an ihr? Nun dachte ich kurz zufor auch noch, aber: andere Mütter haben auch schöne Töchter, auch wenn die von mir ebenfalls nichts wollen.
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